Social Media effektiv für deine Nachhilfeschule nutzen

Ein Interview mit einer Expertin

Social Media ist vermutlich jedem ein Begriff, dennoch zögern viele, diesen Marketingkanal tatsächlich für das eigene Unternehmen aktiv zu nutzen. 

Dabei sind Facebook, Instagram und auch TikTok längst nicht mehr aus der Kundenkommunikation wegzudenken. Für Nachhilfeschulen bieten sich hier viele Möglichkeiten, um Eltern und Schüler zu erreichen, in die direkte Kommunikation zu gehen und sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.

Nicole Engel, Gründerin der Nachhilfeschule Matheengel, nutzt Social Media seit einigen Jahren sehr effektiv als Marketingkanal auf Instagram. 

Im Interview spricht sie darüber, welche Potenziale Nachhilfeschulen durch Social Media nutzen können, worauf es dabei besonders ankommt und welche Plattformen am sinnvollsten sind:

Carolin: Bitte stell dich und deine Schule doch einmal kurz vor.

Nicole: Ich bin Nicole Engel, Gründerin und Inhaberin von Matheengel. Das Unternehmen besteht seit 2010. In den ersten Jahren habe ich reine Präsenz-Nachhilfe angeboten, seit März 2020 hat sich mein Angebot im Zuge des ersten Corona Lockdowns aber auf eine reine Online-Nachhilfe verlagert. Diese Form der Nachhilfe hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, weshalb ich dann beim Online-Unterricht geblieben bin.

Carolin: Welche Social-Media-Plattform nutzt du am meisten und wie viele Leute erreichst du darüber?

Nicole: Facebook verwende ich seit 2010, 2016 ist Instagram für mich dazugekommen. Aktuell ist Instagram die von mir vorwiegend genutzte Plattform und inzwischen ist der Account auf über 42.000 Follower gewachsen. 

Bisher waren die Eltern eher auf Facebook und deren Kinder eher auf Instagram vertreten. Das hat sich geändert. 

Mittlerweile erreiche ich auf Instagram auch immer mehr Eltern

Ein Vorteil ist auch, dass ich Schüler und Eltern aus ganz Deutschland über Social Media erreiche. Das ist wichtig, denn durch die Online-Nachhilfe bin ich nicht mehr wie bisher auf einen Radius von 40 km beschränkt. Durch Instagram und Facebook wiederum finde ich auch Kunden aus allen Gegenden Deutschlands. 

Carolin: Welches Ziel haben deine Beiträge auf deinem Instagram-Account @matheengel?

Nicole: Mein Ziel ist es, das Fach Mathematik in ein besseres Licht zu rücken. Es ist doch das Hassfach Nummer Eins bei vielen Schülern und ich möchte mit meinem Instagram-Account Lernblockaden abbauen und den Schülern die Angst vor Mathematik nehmen. 

Zudem möchte ich natürlich auch Werbung für mein Unternehmen machen. Ich möchte bekannt machen, dass ich Schülern online helfen kann, sich im Fach Mathematik zu verbessern – und zwar schnell, unkompliziert und mit viel Humor. 

Viele Eltern suchen eine Nachhilfeschule, in der Mathematik einfach und mit Spaß vermittelt wird. Sie möchten, dass der Lehrer auf die Schüler eingeht und den Stoff so erklärt, dass er ihn versteht. 

Wenn die Eltern auf Instagram dann lustige Reels (Kurzvideos) oder Stories zum Thema Mathematik von Matheengel sehen, ist der Weg meist nicht weit, es einmal mit Matheengel zu versuchen. 

Ich arbeite ohne vertragliche Bindung, deshalb können die Schüler, wenn es nicht passt, den Online-Unterricht wieder beenden. Für die Eltern bietet das viel Flexibilität und ein geringes Risiko.

Carolin: Was hat sich in deiner Nachhilfeschule durch die Social-Media-Nutzung verändert oder verbessert?

Nicole: Durch meinen Social-Media-Auftritt erreiche ich mehr Personen und dadurch kommen natürlich auch mehr Schüler. 

Mittlerweile bekomme ich mehr Neukundenanfragen über Social Media als über Weiterempfehlung, was früher mein stärkster Marketingkanal war.

Der Umkreis hat sich dadurch ebenfalls stark ausgeweitet, sodass ich sogar Schüler aus Österreich mit Mathematik-Nachhilfe unterstütze. 

So hat die intensive Social-Media-Nutzung zum Erfolg meiner Online-Nachhilfe beigetragen.  Auch das digitale Unterrichtsangebot hat wiederum viele Vorteile: Die Eltern sparen sich die Wegstrecke zur Nachhilfeschule und die Schüler können zu Hause in ihrer vertrauten Umgebung lernen. 

Jeder Schüler erhält Einzelunterricht und kann im Nachgang noch einige Unterrichtsmaterialien abrufen und nochmals durchgehen. 

Ich erstelle für jeden Schüler kleine Erklärvideos, die er nach den Nachhilfestunden über den WhatsApp-Verlauf des Online-Unterrichts nachvollziehen und Aufgaben noch einmal durchrechnen kann. Dadurch sind binnen kurzer Zeit große Erfolge möglich.

Carolin: Welche Tipps hast du für andere Nachhilfeschulinhaber, die die ersten Schritte auf Instagram gehen wollen?

Nicole: Um einen Instagram-Account aufzubauen, ist es gerade zu Beginn wichtig, täglich neue Inhalte zu posten. Stories sollten sogar zwei- bis dreimal am Tag hochgeladen werden, sodass die Nutzer regelmäßig neue Inhalte zu sehen bekommen. 

Sinnvoll ist, die Stories mit Musik zu hinterlegen. Dadurch werden beim Zuschauer Emotionen geweckt. So baut er zu dir und deiner Nachhilfeschule eine Bindung auf. 

Zu meinen Inhalten gehören einfache Matheaufgaben oder Mathematik-Formeln. Das kann je nach Fächer-Fokus der Nachhilfeschule natürlich angepasst und abgewandelt werden. Zudem vermittle ich Fakten über meine Schule, zeige, wie ich arbeite und was man bei einer Zusammenarbeit erwarten kann

Ausschnitte aus einer Unterrichtsstunde sind auch immer sehr wirkungsvoll, da sie Einblicke gewähren und zusätzlich Wissen vermitteln.

Instagram Story Matheengel 2Instagram Story Matheengel 2 Instagram Story Matheengel 1

Instagram Story-Beispiele von @matheengel.

 

Reel Matheengel 1 Reel Matheengel 2 Reel matheengel 3

Instagram Reel-Beispiele von @matheengel.

Facebook Matheengel 1 Facebook Matheengel 2 Facebook Matheengel 3

Beispiele für Facebook-Beiträge von Matheengel.

 

Carolin: Vielen Dank für das interessante Interview!

 

Die Einblicke aus unserem Interview haben verdeutlicht, welche Vorteile und Chancen der Aufbau einer Social-Media-Präsenz für Nachhilfeschulen bringt. Für die ersten Schritte haben wir hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

 

  • Instagram ist aktuell die wichtigste Social-Media-Plattform, da Sie hierüber sowohl Eltern als auch Schüler erreichen können. Zudem bieten sich viele verschiedene Möglichkeiten, Inhalte zu teilen (als Posting, Stories, Reels).
  • Inhalte sollen Wissen vermitteln, aber auch unterhalten und Spaß machen. Dazu eignen sich vor allem kurze Videoformate (bei Instagram: Reels).
  • Lade regelmäßig neue Inhalte hoch, am besten einmal täglich.
  • Gib Einblicke in die Nachhilfeschule und zeige, was Eltern und Schüler in deiner Nachhilfeschule erwarten können.

 

Wird der Social-Media-Auftritt strukturiert aufgebaut, könnt ihr für eure Nachhilfeschule eine größere Reichweite erzielen und eure Marke aufbauen, mehr Schüler gewinnen und auch örtlich eure Schüler-Akquise ausweiten, da Social Media nicht ortsgebunden ist.